
Museum Kunst der Verlorenen Generation
Das Museum Kunst der Verlorenen Generation widmet sich als eines von wenigen Museen im deutschsprachigen Raum dezidiert den als „entartet“ verfolgten Künstlerinnen und Künstlern der Verlorenen Generation sowie deren bildkünstlerischen Werken. Die Motivation zum Sammeln dieser Künstlerinnen und Künstler, die um die Wende zum 20. Jahrhundert geboren wurden, basiert auf der privaten Initiative des Museumsgründers Prof. Dr. Heinz R. Böhme (* 1932).
Seit März 2020 ist die „Prof. Dr. Heinz R. Böhme gemeinnützige Stiftung“ Träger des Museums. Das Ziel des Museums ist es, kunst- und zeithistorische Verbindungen zwischen verwandten Schicksalen der Verlorenen Generation zu schaffen, diese durch sukzessive wissenschaftliche Aufarbeitung und qualitätvolle Präsentation wieder in die Gegenwart zurückzuholen. Die Biographien und Werke repräsentieren verschiedene künstlerische Strategien zum Umgang mit der politischen und gesellschaftlichen Katastrophe des Nationalsozialismus.
Insgesamt umfasst die Sammlung derzeit ca. 450 Werke und wird laufend erweitert. Die Verlorene Generation wird spezifiziert auf Künstlerinnen und Künstler unterschiedlicher Herkunft aus ganz Europa, die um die Wende zum 20. Jahrhundert geboren und von den historischen Umständen zweier Weltkriege geprägt wurden. Sie lernten bei namhaften Lehrern ihrer Zeit und waren zum großen Teil bereits vor 1933 erfolgreich tätig.
Das nationalsozialistische Regime beendete ihre Karrieren, indem sie diese aus politischen, religiösen oder auch willkürlichen Gründen als „entartet“ einstufte, Berufsverbot erteilte, sie verfolgte, ins Exil trieb oder ermordete. Die Sammlung Böhme beleuchtet die biografische Vielschichtigkeit einer zunehmend wiederentdeckten Generation. Der Tatsache, dass verschiedene Definitionen von Europa nebeneinander existieren – geographische, historische, politische und emotionale – wird insofern Rechnung getragen, als dass keine dieser Definitionen als alleinige Arbeitsgrundlage des Museums dient.
Der Sammlungsschwerpunkt liegt auf Ölgemälden, Skulpturen und Bildern in Mischtechnik, die zwischen 1920 und 1945 entstanden, ergänzt durch Grafiken oder Papierarbeiten. Als Ort des Sammelns und Bewahrens wiederentdeckter materieller Kulturgüter der Verlorenen Generation sollen vor allem auch deren immaterielle Werte durch deren hohes politisches und gesellschaftliches Bildungspotenzial vermittelt werden.
Darüber hinaus wird dieser Blick in die Vergangenheit durch eine dezidierte Gegenwartsperspektive ergänzt, indem die Sammlung Böhme permanent gesellschaftlich relevante Themenbereiche wie „Politik“, „Gesellschaft“, „Rassismus“, „Frauen-“ und nicht zuletzt „Menschenrechte“ vergegenwärtigt.
Die bisher zusammengetragenen Erkenntnisse des Sammlers Prof. Dr. Heinz R. Böhme wurden wissenschaftlich aufbereitet und 2020 erstmals in Form des Sammlungskataloges „Wir haben uns lange nicht gesehen. Kunst der Verlorenen Generation. Sammlung Böhme“ (Hirmer, München) veröffentlicht.
Mit 86 Biographien und Lebenswegen finden viele der präsentierten Künstlerinnen und Künstler erstmals Platz in einer dezidiert ihnen gewidmeten Monographie. Durch Beiträge des Salzburger Landeshauptmanns Dr. Wilfried Haslauer, des Wiener Zeithistorikers Prof. Dr. Robert Streibel (* 1959) und der Salzburger Kunsthistorikerin Dr. Gerda Ridler (* 1963) wird eine Zwischenbilanz zur Sammlung Böhme und deren Rolle in der regionalen und überregionalen Kunstlandschaft gezogen.
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Gut erreichbar mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.
Für Anreisen mit dem Auto stehen direkt keine Parkplätze zur Verfügung.
Weitere Infos
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